Magischer Nachmittag gegen Tabellenführer Leibnitz

18. Runde OLMW: Sa, 12.04.2025 um 17:00 Uhr: SVG - 1. FC Leibnitz 7:1 (4:0)
SVG-Tore: M. Luttenberger (2), M. Ferk (2), F. Sundl, L. Neubauer, J. Jammernegg / Fotos hierSTFV-Bericht
 
Wie kann man die heurige Performance unserer Kampfmannschaft beschreiben? Zu Hause „hui“, auswärts „pfui“! In der Heimtabelle steht man aktuell auf Platz 3, in der Auswärtstabelle tümpelt man am anderen Ende herum und ist 12. und Drittletzter. Zu Hause noch makellos? Der Tabellenführer aus Leibnitz, der am vergangenen Samstag Gegner in der Holzbau-Lappi-Arena war. In Gabersdorf! Es gibt so Spiele, an die erinnert man sich in vielen Jahren noch. Da gab es diesen 5:0-Auswärtssieg in der Aufstiegssaison gegen den damaligen Tabellenführer in Gralla. Oder der 10:1-Heimsieg im Derby gegen den FC Großklein bereits in der Oberliga. Dass sich aber das Heimspiel gegen den Titelaspiranten aus Leibnitz zu genau so einem legendären Match entwickeln würde, sollte nicht einmal der optimistischste Gabersdorf-Fan erwarten. Ja, es fand ein Umbruch im Winter bei den Gästen statt, doch die Klampfer-Mannen starteten stark ins Frühjahr und besiegte in der ersten Hinrunde den SV Frauental auswärts. Im Laufe der vergangenen Woche musste der 1. FC Leibnitz aber im Nachtragsspiel in Großklein die erste Niederlage 2025 hinnehmen. Bei Gabersdorf fiel David Katzianschütz krankheitsbedingt aus. Martin Holler übernahm seinen Part an vorderster Front, sonst gab es keine Veränderung gegenüber dem Auswärtsmatch gegen Mooskirchen eine Woche zuvor. Klar, die Zadravec-Elf wollte Revanche für die unglückliche Auswärts-Niederlage im Herbst, aber die Gäste kamen als Favorit in die Holzbau-Lappi-Arena.
 
Ein Blitzstart der Heimischen sollte nach wenigen Minuten bereits die Vorentscheidung in diesem Spiel bewirken. Mit dem ersten Angriff zeigte man schon die Richtung, wie sich dieses Spiel entwickeln sollte, an. Eine Triple-Chance durch Marco Luttenberger und Marko Ferk endete zum Schluss in einen Corner für den USVG. Luttenberger zirkelte den Eckball in den Leibnitzer Strafraum, wo Winter-Neuerwerbung Franz Sundl am Höchsten stieg und zum 1:0 für Gabersdorf, seinem Premierentreffer, einköpfelte. Es waren gerade einmal zwei Minuten gespielt. Leibnitz hatte den ersten Treffer noch gar nicht richtig verdaut, da stand es bereits 2:0 für die Gastgeber. Freistoß für die Heimischen, Lukas Neubauer kommt zum Kopfball und auch hier keine Möglichkeit für Leibnitz-Goalie Miha Kristovic, den Einschlag zu verhindern. Aber auch damit begnügte sich der USVG nicht und erhöhte im Minute fünf auf 3:0! Jan Jammernegg mit dem Querpass, Martin Holler lässt die Kugel passieren, Marco Luttenberger nahm die Empfangsbestätigung an und lupfte die Kugel herrlich über Kristovic in die Maschen. 3:0 nach fünf Minuten für den Außenseiter… das hatte sich wohl keiner der Anwesenden erwartet. Die Leibnitzer zeigten sich total verunsichert, während der USVG nachsetzte. Nach zehn Minuten ist es wieder Luttenberger, der seinen zweiten Treffer nachlegen hätte können, setzte aber seinen Abschluss knapp neben den Leibnitzer Kasten. Erstmals ins Spielgeschehen eingreifen musste Gabersdorf-Schlussmann Andreas Steirer nach einem strammen Volley der Gäste in Minute zwölf. Vier Minuten später wurden die Heimischen zum vierten Mal im Leibnitzer Tor vorstellig. Konter über die linke Seite durch den stark an diesem Nachmittag aufspielenden Marko Ferk, der Pass ins Zentrum auf den freien Luttenberger, der mit einem Haken noch einen Verteidiger aussteigen ließ und trocken flach in die rechte untere Ecke einnetzte. Martin Holler hatte vier Minuten später den nächsten Sitzer für die Gastgeber, blieb aber an Kristovic hängen. Leibnitz-Trainer Ewald Klampfer wurde es nun zu bunt und wechselte mit Emanuel Wruss einen neuen defensiven Spieler ein. Tatsächlich beruhigte sich die Situation in der Leibnitzer Hintermannschaft zusehends. In der 33. Minute zirkelte Luttenberger einen Freistoß in den Leibnitzer Strafraum, Kristovic konnte den ersten Ball noch nicht arretieren, hatte aber Glück, dass kein Gabersdorfer den Fauxpas rechtzeitig erkannte und bändigte die Kugel schlussendlich im Nachfassen. In der 38. Minute blieb den Gäste-Fans erstmals der Torjubel im Hals stecken. Zuerst verhinderte Jürgen Götz mit einem „Rutscher“ im letzten Augenblick den Anschlusstreffer, dann kratzte die Gabersdorfer Abwehr einen Kopfball nach dem anschließenden Eckball die Kugel im Verbund von der Linie. Die Gäste übernahmen mehr und mehr das Kommando, ohne aber eine weitere Großchance zu kreieren und so ging es mit dem 4:0 in die Pause.
 
In Gabersdorf ist man sich dessen bewusst, dass auch ein 4:0 kein Ruhepolster für die Zadravec-Mannen ist. Zu oft hat man sich in der Vergangenheit noch die Butter vom Brot nehmen lassen. Und es schien so, als würde sich ein weiteres Kapitel hinzufügen, denn die Gäste kamen in Halbzeit zwei früh zum Anschlusstreffer. 47. Minute, die heimische Abwehr bekommt einen harmlosen Ball nicht aus der Gefahrenzone, Leibnitz-Goalgetter Mirza Malagic kommt zum Abschluss und lässt Steirer keine Chance! Als die Gäste drei Minuten später mit der nächsten Chance anklopften, musste man auf Seiten der Gastgeber ein Deja-vu befürchten. In der 54. Minute zappelte das Leder zum zweiten Mal im Gabersdorfer Tor, dem Treffer wurde aber die Gültigkeit vom Referee aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt. Glück für den USVG! Die Heimischen brauchten eine viertel Stunde im zweiten Durchgang, um erstmals vorstellig zu werden vor dem Leibnitzer Tor. Kristovic musste dabei einen Kopfball von Kapitän Christoph Koinegg mit einem herrlichen Reflex von der Linie kratzen. So etwas wie eine Initialzündung, um in die Partie zurückzufinden, denn in der 69. Minute erhöhten die Gastgeber auf 5:1! Luttenberger mit dem perfekt getimeden Pass auf Ferk, der Slowene zieht sofort ab und lässt Kristovic keine Chance! Fünf Minuten später machte der USVG das halbe Dutzend voll! Koinegg mit der präzisen Flanke auf Ferk, der zum Doppelpack abschließt. Doch auch das war noch nicht der letzte Strike. In der 78. Minute stellte Jan Jammernegg nach toller Vorarbeit von Marco Luttenberger auf 7:1! Damit war dann aber endgültig der Drops gelutscht. Die Gäste ließen kurz vor dem Schlusspfiff noch eine Riesenchance liegen. Gabersdorf zerlegt die Gastgeber am Ende in seine Einzelteile und holt einen Kantersieg gegen den Tabellenführer.
 
Nun gilt es für unsere Kampfmannschaft, endlich auch auswärts wieder anzuschreiben, doch mit Frauental steht der nächste Titelkandidat vor der Tür. Spieltermin ist der Karfreitag, 18.4.2025 um 19 Uhr!