Spannendes Derby in Gleinstätten endet Remis

OLM 16. R.: Fr, 01.04.2022 - 19:00 Uhr: SV Gleinstätten - SVG 3:3 (1:1)
SVG-Tore: M. Luttenberger, Ch. Koinegg, M. Wolkinger / Fotos hierWoche-Bericht / STFV-Bericht
 
Ja, Gleinstätten ist Grottenletzter. Ja, Gabersdorf und Gleinstätten trennen 24 Punkte und elf Tabellenplätze. Trotz all der vielen Statistiken, die eindeutig für die Gäste sprachen, durfte man nicht übersehen, dass die Gastgeber im Winter ordentlich aufrüsteten, um das Abstiegsgespenst doch noch zu verdrängen. Und dann waren da die zahlreichen Ausfälle beim USVG vor dem zweiten Meisterschafts-Derby 2022 in Folge. Zum Dauerverletzten Nejc Jager, der in dieser Woche erstmals wieder mit der Kampfmannschaft mittrainierte, gesellten sich die beiden an Corona erkrankten Jürgen Götz und Lukas Neubauer. Damit nicht genug, mussten auch die beiden Gesperrten Slowenen, Minas Koren und Dejan Kurbus, bei dieser Partie zuschauen. Auch David Giegerl musste die Segel streichen und so gab es auf der Ersatzbank der Gabersdorfer zwei Blitz-Comebacks: mit Coach Wolfgang Züngast und dem 2018 zurückgetretenen Philipp Hierzer, nahmen zwei Spieler, die mit dem USVG noch in die Oberliga aufstiegen, an der Seitenlinie Platz. Zürngast und Co-Trainer Bernd Nekrep mussten also im Laufe der Woche sehr kreativ sein, was die Startaufstellung im Derby gegen Gleinstätten betrifft. Dem Trainerduo war klar, das der ganze Druck in diesem Spiel bei den Gastgebern lag. So begannen sie mit einer Fünferkette in der Defensive. Abwehrchef und Kapitän Christoph Koinegg scharrte Markus Schuster, den erstmals 2022 in der Startelf stehenden Dominik Giegerl, sowie die blutjungen Jan Jammernegg und Philipp Federer neben sich. Im Zentrum begannen Jure Tertinek und Moritz Wolkinger. Den offensiveren Part im Mittelfeld hatte Marco Luttenberger inne. An vorderster Front gab es mit Konstantin Satzer einen weiteren jungen Eigenbauspieler, der sein Startdebüt 2022 feierte. Die zweite Spitze lautete, wie schon im letzten Match gegen Rebenland, Martin Holler. Mit diesem äußerst defensiven 5-3-2, versuchte man dem Gegner aus dem Tabellenkeller ein Bein zu stellen. Damit stand die bei weitem jüngste Mannschaft seit dem Aufstieg in die Oberliga für den USVG auf dem Platz. Gleinstätten selbst machte schon in der ersten Rückrunde auf sich aufmerksam, nachdem man zu Hause gegen die ebenfalls im Winter stark aufgerüsteten Großkleiner im Derby einen Punkt holte. Letzte Woche gab es spät einen Rückschlag, als man in der 96. Minute mit einem Mann weniger eine 1:2-Niederlage bei Gössendorf hinnehmen musste. Der Platz im Tondach-Stadion präsentierte sich, trotz der trockenen Wochen zuvor, in perfektem Zustand. Leichter Regen begleitete das Spiel immer wieder.

Die Heimischen starteten besser in die Anfangsminuten und hatten auch die erste dicke Möglichkeit. Jan-Peter Koch vernebelte eine Topchance, nachdem er nach elf Minuten am Elferpunkt alleine zum Ball kam, das Leder aber am linken Pfosten vorbei legte. In dieser Aktion hatten die Gäste noch Glück, doch drei Minuten später stand es 1:0 für Gleinstätten: ein Einwurf von der rechten Seite wird von Moritz Wolkinger unglücklich per Kopf auf Koch verlängert, der dieses Mal cool blieb und zur Führung einköpfte. Die Gastgeber konnten sich aber nur zwei Minuten darüber freuen, denn Marco Luttenberger klopfte einen Freistoß aus ca. 20 Metern unnachahmlich zum Ausgleich in die Maschen. Mark Hegedüs hätte es kurz darauf Luttenberger nachmachen können, doch sein Freistoß von der Strafraumgrenze verfehlte sein Ziel. Der USVG kam in der Folge besser ins Spiel und hatte mit Konstantin Satzer und Jan Jammernegg innerhalb von zwei Minuten zwei gute Möglichkeiten, um erstmals in Führung gehen zu können. Ersterer tankte sich nach 28 Minuten auf der linken Seite durch, blieb aber an Gleinstätten-Schlussmann Adnan Adilovic hängen. Kurz darauf war es wieder Adilovic der einen Hammer von Jammernegg mit einem Reflex ins Torout beförderte. Das Tempo in der ersten halben Stunde war enorm. Bis zum Halbzeitpfiff gab es allerdings nur mehr eine erwähnenswerte Aktion: Gleinstätten wäre in der 41. Minute beinahe zu einem brandgefährlichen Konter gekommen, doch Lukas Melnizky verletzte sich im Sprint ohne Feindeinwirkung schwerer und musste deshalb ausgetauscht werden. Es sollte nicht der einzige verletzungsbedingte Tausch für die Heimischen in diesem Spiel bleiben. Die erste Halbzeit endete mit einem zu diesem Zeitpunkt gerechten 1:1.

Auch der Start in die zweite Hälfte sollte den Gastgebern gehören. Im Prinzip mit der ersten Aktion nach dem Wiederanpfiff stand es 2:1: wieder war es ein Ball von der rechten Seite auf Hegedüs, der die Kugel direkt auf den herannahenden Peter Puster aufspielte und der ließ USVG-Tormann Christoph Hüttl keine Chance und brachte Gleinstätten damit zum zweiten Mal im Spiel in Führung. Die Gäste brauchten ein wenig, um sich von diesem Schock zu erholen. Nach etwas mehr als einer Stunde dann aber der abermalige Ausgleich: nach einem Freitstoß von der rechten Seite, kam Christoph Koinegg an der Strafraumgrenze zum Ball, drehte sich um die eigene Achse und hämmerte das Spielgerät zum 2:2 ins Netz. In der 69. Minute gab es abermals aus fast gleicher Position, wie beim 1:1-Ausgleich durch Marco Luttenberger, wieder Freistoß für den USVG. Und wieder zirkelte der Mittelfeldstratege die Kugel gefährlich Richtung Gleinstättner Tor, doch Adilovic konnte mit einer herrlichen Parade das 2:3 verhindern. Das hohe Tempo im Spiel kostete nach und nach seinen Zoll. Nach 57 Minuten musste Adrijan Sac humpelnd das Spielfeld verlassen. Der zweite angeschlagene Spieler auf Seiten der Gastgeber. Zwanzig Minuten vor dem Ende musste auch Torschütze Jan-Peter Koch verletzungsbedingt vom Platz. Nach einer dreiviertel Stunde waren es dann wieder die Heimischen, die mit einer großen Doppelchance die Führung herbeiführen hätten können, doch zuerst ist es Gabersdorf-Goalie Hüttl, der mit einer tollen Reaktion den dritten Treffer Gleinstättens verhinderte, den Nachschuss jagte ein nachsetzender Mittelfeldspieler in den Nachthimmel. Den Zuschauern wurde nun eine spannungsgeladene Schlussphase geboten. Fünf Minuten vor dem Ende die erste Führung für den USVG: Moritz Wolkinger erarbeitete sich im Zentrum aus einem Getümmel den Ball und netzte zum vielumjubelten 2:3 für Gabersdorf ein. Doch es sollte nicht beim letzten Tor im Spiel bleiben. Während sich bei den Gästen die Krämpfe bei manchen Spielern mehrten, versuchten es die Gleinstättner mit allen Mitteln, um doch noch einen Punkt aus dieser Partie mitzunehmen. In der 90. Minuten belohnte man sich dann tatsächlich noch mit dem 3:3, nachdem Sebastian Zier aus 25 Metern flach abzog und genau in die rechte Ecke traf. Unhaltbar für Hüttl. Nach sechs Minuten Überzeit erfolgte der Schlusspfiff in diesem tollen Derby, in dem vor allem die jungen Spieler des USVG eine weitere Talentprobe ablegten und zeigten, dass sie das Zeug haben, auch weiterhin in der Oberliga ihren Mann zu stehen.

Kommenden Freitag, 8.4.2022 um 19 Uhr kommt es zu einem emotionalen Wiedersehen, wenn es in der AW Versicherungsmakler-Arena ins Re-Match gegen den SV Tobelbad geht. Im Herbst musste die Partie wegen eines ärztlichen Notfalls im Zuschauerbereich abgebrochen werden. Am Ende wurde das Match vom Steirischen Fussballverband mit 0:3 für die Gastgeber strafverifiziert. Zudem wird der USVG am Ende der Saison bei Punktegleichheit mit einer oder mehrerer Mannschaften zurück gereiht und eine Geldstrafe wurde ebenfalls verhängt. Diese offene Rechnung will unsere Mannschaft auf jeden Fall begleichen. Deshalb unterstützt die Jungs und schaut vorbei.