Von einer herbstlichen Achterbahnfahrt - Rückblick auf das 2. Halbjahr 2019

Die erste Oberliga-Saison ging Anfang Juni 2019 sehr zufriedenstellend zu Ende. Bekanntlich nehmen Aufsteiger die Euphorie des Meistertitels ins erste Jahr der neuen Liga mit. Meist ist es die zweite Saison, in der viele Teams ihre ersten Probleme haben. So sah es zu Beginn des Herbstes auch für unsere Kampfmannschaft aus. Möglich, daß einige Veränderungen schuld waren! Möglich aber auch, daß die vielen Verletzungen schuld waren! Lukas Winter (zu Ragnitz), Patrick Brückler (zu Straß), Jakob Gürtl (zu Gleinstätten) und Tobias Ringert (zu Flavia Solva) verließen den Verein. Zusätzlich beendeten mit Philipp Hierzer, Christopher Huss und Valentino Novosel drei Stützen ihre Karrieren. Diese Abgänge mußten einigermaßen kompensiert werden. So kehrten Martin Holler (von Großklein) und Florian Atschko (von SU Rebenland) zu ihrem Stammverein zurück. Zusätzlich verstärkten mit Markus Haberl (von Kapfenstein) und Florian Schantl (von Gamlitz) zwei Torleute unsere Kampfmannschaft. Außerdem hängte Marco Lesacher eine zweite Saison beim USVG an. Mit Konstantin Satzer, Leon Luttenberger und Clemens Pichler durften auch drei Nachwuchsspieler Kampfmannschaftsluft schnuppern. Zu den Dauerverletzten zählte natürlich noch Marco Luttenberger, der zwar zu Beginn der Vorbereitung schon am Mannschaftstraining teilnahm. Seine schwere Knieverletzung aus der vierten Runde des Vorjahres war aber noch nicht voll ausgeheilt und so mußte man auf den Mittelfeldmotor zu Beginn der Saison verzichten. Ebenso ein Seuchenjahr, was Verletzungen betrifft, mußte David Katzianschütz über sich ergehen lassen. Stetige muskuläre Probleme zwangen den jungen Turbo immer wieder zu längeren Pausen. Zusätzlich wurde bei Lukas Neubauer in der Vorbereitung eine Zuckererkrankung festgestellt, die ihn länger außer Gefecht setzte. Ja, es war wahrlich nicht leicht für das Trainerduo Martin Sternad und Patrick Wissiak. Dementsprechend verlief die Vorbereitung. Im Rahmen des 1. Raiffeisencups in Gabersdorf gab es am ersten Tag ein 4:1 gegen Ortsnachbarn St. Veit/Vogau, doch schon einen Tag später ging man gegen Liga-Konkurrent SV Straß 0:4 unter. Es folgten weitere Niederlagen gegen Landesligist Wildon (3:5), Unterligist Tillmitsch (2:5) sowie Oberligist Gleisdorf II (2:3). Die Leistung gegen Wildon war noch einigermaßen ansprechend. Die beiden anderen Niederlagen zeigten jedoch, daß zu diesem Zeitpunkt noch viel Arbeit auf das Trainerduo wartete. Als das erste Bewerbsspiel (Steirercup) gegen Gebietsligisten Kaindorf/Sulm 1:3 sang- und klanglos verlorenging, war Feuer am Dach. Zusätzlich zur „Watschn“ verletzte sich Florian Schantl schwer und fällt mit einem Kreuzbandriß schon vor Beginn der Oberliga-Saison für den Rest des Jahres aus. Was also tun, wenn eine Woche später in der ersten Runde gleich ein Derby gegen Gleinstätten wartet? Wenn’s spielerisch nicht läuft, muß man kämpfen. Das tat unsere Kampfmannschaft und holte in einem spannenden Match einen verdienten Punkt (Endstand 1:1). In Runde zwei ging es nach Tobelbad. Keine guten Voraussetzungen. Schlechtes Wetter, kleiner Platz. Am Ende gab es eine sehr enttäuschende 0:2-Niederlage. Runde drei brachte das zweite Derby und den ersten vollen Erfolg gegen die SU Rebenland (3:1). Das zweite Auswärtsspiel beim ehemaligen Zweitligisten Gratkorn führte zur zweiten Niederlage (0:1). Ein später Tausendguldenschuss genügte, um auf den 12. Tabellenplatz zurückzufallen. Weitere Punkteverluste waren eigentlich verboten, doch kam schon eine Woche später mit dem ASK Köflach einer der Aufstiegskandidaten. Nach einer sensationellen ersten Halbzeit, in der man verdient 2:0 vorne lag, mußte man sich am Ende mit einem Punkt zufrieden geben, da die Weststeirer im zweiten Durchgang gewaltig zulegten (2:2). Den ersten Auswärtspunkt erkämpfte man sich in Runde sechs in Mooskirchen (2:2). Im dritten Heimspiel, zugleich dem dritten Derby der Saison, konnte man sich mit 3:2 gegen Großklein durchsetzen. Zu diesem Zeitpunkt zeigte sich, daß die Kampfmannschaft des USVG zu Hause ein anderes Bild abgab, als auswärts. Doch dies sollte sich eine Woche später ändern. Der schwere Auswärts-Gang zum TuS Rein endete mit einem Last-Minute-Sieg (1:0), nachdem Blaz Roskar in der 95. Minute einen Konter zur Glückseligkeit der Gäste versenkte. Es war der Start einer drei Runden dauernden Serie von Last-Minute-Siegen. Nach dem Rein-Erfolg, kam in Runde neun der SV Pachern in die AW-Versicherungsmakler-Arena. Ein früher Ausschluß von Jürgen Götz und ein 0:2-Rückstand zur Pause erschwerten das Vorhaben. An diesem Freitagabend bewies die Sternad-Elf, was für ein Charakter in der Mannschaft steckt und drehte das Match noch in der 92. Minute in einen 3:2-Sieg. In Runde zehn kam es zu einem Wiedersehen mit dem ATUS Bärnbach, der unserer Kampfmannschaft ein Jahr später in die Oberliga folgte. Am Ende eines spannenden Schlagabtausches siegte abermals der USVG mit einem Treffer in der 92. Minute 3:2! Runde elf brachte einen glatten 3:0-Sieg gegen Nachzügler Gössendorf! Im letzten Auswärtsspiel ging es zu Halloween zum Aufsteiger und klaren Tabellenführer Frohnleiten. Zig Ausfälle erschwerten das Unternehmen, dem Gastgeber Punkte abzunehmen und so wurde der gruseligste Abend des Jahres seinem Namen gerecht und man mußte sich mit einer 1:5-Pleite aus dem hohen Norden von Graz verabschieden. In der letzten Runde des Herbst-Durchganges kam es zum letzten und wohl emotionellsten Derby im Jahr 2019, gegen den SV Straß. In einem spannenden Aufeinandertreffen mußte sich der USVG knapp mit 1:2 geschlagen geben und damit die erste Heimniederlage der zweiten Oberliga-Saison hinnehmen.

Trotz Auf und Abs, konnte die Kampfmannschaft im Herbst 21 Punkte erkämpfen, was soviel bedeutet, daß am Ende der Hinrunde sogar ein Punkt mehr in der Abrechnung steht, als im Vorjahr. Mit Tabellenrang vier steht man sogar drei Plätze besser da, als im Vergleichsjahr 2018.

Der Kader für das Frühjahr 2020 wird sich nicht großartig verändern. An gewissen Stellen muß man sicher die Schrauben ein wenig anziehen. Ansonsten kann man aber mit dem Herbst sehr zufrieden sein.  Die sicherlich sehr intensive Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte beginnt Ende Jänner 2020. Die bereits feststehenden Testspielgegner sind SK Sturm U18, AC Linden, SU Tillmitsch, Klöch, USV Siebing, Deutsch Goritz, Flavia Solva, Frannach, Wildon sowie Lannach. Das erste Meisterschaftsspiel im Frühjahr findet am 20.3. um 19 Uhr im Tondachstadion Gleinstätten statt.